Seit 1911 feiern wir den «Internationalen Tag der Frauen». Weltweit wird auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht. Dieser Tag soll einerseits die Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung beleuchten, andererseits auf immer noch bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten aufmerksam machen. Bis in die 1980er-Jahre hinein war auch die Parfumkunst von Männern dominiert. Dann setzten sich einige beherzte Frauen durch und verdrehten mit ihren Kreationen der Duftwelt den Kopf – durch besondere Ingredienzen und das gewisse «Je ne sais quoi».

Duft -Designerin mit Leidenschaft
Sylvaine Delacourte hat es schon immer geliebt, ihre Passion für Parfum mit jedem zu teilen und ihr immenses Wissen über Düfte und deren Zusammensetzung an andere weiterzugeben. Sie ist eine der Grossen ihrer Zunft: Sie hat über 70 Seriendüfte entworfen, darunter viele aus Guerlains «Allegoria»-Reihe, aber auch «Insolence» oder «Petite Robe Noire». Die besondere Leidenschaft der kompromisslosen Perfektionistin sind jedoch Custom Design Parfums: Düfte, die ihren Kunden quasi auf den Leib geschneidert werden und deren Charakter bestmöglich widerspiegeln. Als Psychologin und Expertin im Umgang mit Rohstoffen weiss sie sehr genau, mit welch innovativen Strukturen man einen Duft kreiert, um bestimmte Emotionen auszulösen und die Seele anzusprechen. Ihr erklärtes Ziel: Menschen mit ihren Duftkreationen glücklich zu machen.

Auf Umwegen zur Parfumeurskunst
Dass es noch Potenzial in der Repräsentanz von Frauen in der Duftindustrie gibt, zeigt Christine Nagel: Die 1959 geborene Schweizerin ist eine von nur zwei Frauen, die als Hausparfumeurinnen bei den grossen Luxushäusern arbeiten. 2016 trat sie die Nachfolge von Jean-Claude Ellena an und ist seither für die Duftkreationen aus dem Hause Hermès verantwortlich. Zuvor entwickelte sie erfolgreiche Parfums wie Armanis «Sì» oder «Narciso Rodriguez for Her». Die studierte Chemikerin plädiert für Mut und Experimentierfreude: Sie selbst trägt gerne für Männer konzipierte Düfte.

Parfums sind ihr Leben
Geboren in der Parfum-Hauptstadt Grasse, wurde Nathalie Lorson der Beruf der Parfumeurin in die Wiege gelegt: Ihr Vater arbeitete für ein Parfumunternehmen und Nathalie konnte bereits als kleines Mädchen in die Welt der Düfte hineinschnuppern. In den 1970er-Jahren machte sie ihre Ausbildung zur Parfumeurin – damals noch eine reine Männerdomäne! Zu Lorsons bekanntesten Kreationen zählen Bulgaris «Voile de Jasmin», Chopards «Wish», «Black Opium» von YSL und «Amethyst» von Lalique. 2015 wurde die vielreisende Französin in Frankreich und Italien als «Parfumeurin des Jahres» ausgezeichnet. Charakteristisch für Lorsons Düfte sind sehr sanfte und sinnliche Duftnoten.
Die Welt der Düfte ist einzigartig. Was ist Ihr Lieblingsduft und was fasziniert Sie daran? Verraten Sie es uns in den Kommentaren.